Die chinesische Mitte und das Qi – Kraftwerk Mensch

Heute möchte ich gerne mit Dir einen Ausflug in unser körpereigenes Kraftwerk machen. In ihm wird die von uns benötigte tägliche Lebensenergie produziert. Diese Energie wird auch Qi genannt.

Qi besteht vereinfacht gesagt aus einem vor- und einem nachgeburtlichen Teil. Durch gesunde (regionale und saisonale) Ernährung können wir aktiv die Bildung guter nachgeburtlicher Energie beeinflussen, die vorgeburtliche Energie hingegen stellt ein begrenztes Reservoir dar, von dem wir im Idealfall ein Leben lang zehren können und das leider nur in Kleinstmengen wieder aufgefüllt werden kann. Diese vorgeburtliche Energie wird uns von unseren Eltern mitgegeben.


Kraftwerk MENSCH ENERGIEGEWINNUNG AUS SICHT DER TCM 

Wie sieht dieses Kraftwerk nun aus? Stelle Dir ein Lagerfeuer vor, darüber ein Kochtopf, in dem es leicht brodelt, es steigt Dampf auf und es duftet schon……


Das Feuer....

ist wie ein Lagerfeuer, das immer gut brennen soll. In diesem Bereich (unterer Körperbereich, Nieren und Blase) ist das sogenannte „Vorgeburtliche Qi“ gespeichert. Das ist eine Energie, die wir von unseren Eltern mitbekommen haben, als Energiedepot sozusagen. Das entspricht westlich gesehen etwa unseren Genen. Dieses schlechte Energiedepot kann von uns durch Ernährung und falschen Lebenswandel vorzeitig aufgebraucht werden, aber nur in sehr kleinen Mengen nachgefüllt werden. Das heißt im Klartext: je ungesünder wir uns ernähren und je exzessiver unser Lebenswandel ist, desto mehr und schneller wird „Vorgeburtliches Qi“ also unsere eiserne Energiereserve verbraucht, wird unsere Schatzkammer geleert.


Der Kochtopf...

sollte immer gut gefüllt sein und die Speisen darin leicht vor sich hin köcheln. Der Topf darf nicht zu voll sein, damit nichts übergehen kann, aber auch nicht zu leer sein, damit es nicht anbrennt. Dieser Kochtopf entspricht der sogenannten chinesischen „Mitte“, wo die sogenannte „ nachgeburtliche Energie “ zur Gänze aus der von uns zugeführten Nahrung gebildet. Es versteht sich daher von selbst, dass diese Energie nur so gut sein kann, wie die zugeführte Nahrung.


Der Nahrungsdampf...

in den oberen Körperbereich auf, wo er dann von der Lunge mit der Atemluft verbunden wird und dann quasi als das wahre Qi, die wahre Energie, den Körper durchströmt und versorgt.

Das bedeutet, dass es entscheidend ist, sich gut zu (er)nähren, um in Ihrem körpereigenen Kraftwerk und aktiv Ihre Lebensenergie zu erzeugen.

Da die Mitte in diesem Prozess eine entscheidende Rolle spielt, lohnt es sich, diese noch eingehender zu betrachten. Es geht immer darum, sie zu stärken und auf sie zu achten. Das klingt zunächst einmal sehr einfach, aber manchmal ist ja bekanntlich gerade das Einfachste am schwierigsten.


Was ist denn diese Mitte nun genau und wie kann ich sie stärken?

Zunächst einmal entspricht unsere „Mitte“ in etwa auch unserer tatsächlichen Körpermitte. Der Bereich zwischen Zwerchfell und Bauchnabel wird hier gerne angegeben. Die Mitte besteht aus den Organen    Magen, Milz und Pankreas und ist der Ursprung unserer sogenannten nachgeburtlichen Energie (nachgeburtliches Qi). Nachgeburtlich ist der Hinweis darauf, dass wir diese Energie aktiv und selbstständig bilden can oder noch deutlicher sichtbar werden, bilden müssen. Hauptbestandteil dafür, dass dieses nachgeburtliche Qi gebildet wird, ist unsere tägliche Ernährung , aber auch Getränke und vor allem auch der Lebensstil haben einen wesentlichenenEinfluss auf die Menge und Qualität unserer Energie.


Das bedeutet konkret, wer auf seine Ernährung achtet, eine gute Qualität der Lebensmittel bevorzugt und saisonale und regionale Zutaten verwendet, hat schon sehr viel richtig gemacht. Fastfood und chemisch hergestellte Zutaten haben aus Sicht der TCM in der Ernährung nichts verloren und behindern eine gute Energiebildung.


Wie zeigt sich ein Energiemangel und was kannst Du dagegen tun?

Da Energie etwas Aktives und Warmes ist, führt ein Mangel zu Inaktivität und Kälte, der sich wie folgt im Körper bemerkbar macht:


  • Müdigkeit und Abgeschlagenheit
  • Antriebslosigkeit
  • das Gefühl, nicht alles schaffen zu können
  • Konzentrationsprobleme
  • nachlassende Merkfähigkeit
  • Kältegefühle im Körper...

Sind die ersten Anzeichen eines beginnenden Energiemangels und aus Sicht der TCM einer beginnenden „schwachen Mitte“.


Was kannst Du selber kurzfristig tun, um Deine Mitte wieder zu harmonisieren und zu stärken?


  • warm frühstücken:  der beste Zeitpunkt dafür zwischen 7 und 11Uhr (Magen und Milz haben dann ihre beste Organuhrzeit)
  • und regional essen: damit passt Du saisonal Deine Ernährung automatisch den jahreszeitlichen An- und Herausforderungen an, und das Gute: die Natur weiß sehr genau, was unser Körper in den jeweiligen Jahreszeiten dringend benötigt wird
  • Rohkost vermeiden : Rohkost wird aus Sicht der TCM, deshalb bei schwacher Mitte nicht empfohlen, weil sie viel Energie im Verdauungsprozess verlangt (diese Energie steht in diesem Fall aber nicht ausreichend zur Verfügung) und weil Rohkost sehr häufig ein kaltes Temperaturverhalten hat und sich diese Kälte dann im Körper manifestieren kann; daher ist es empfehlenswert, gedünstetes Gemüse und Kompotte zuzubereiten
  • Brotmahlzeiten vermeiden: die TCM kennt Brot, so wie wir es kennen, nicht; bei vielen von uns haben sich aber ausschließlich Brotmahlzeiten als die 3 Hauptmahlzeiten entstanden: morgens, mittags und abends; das kann aus Sicht der TCM zu einer unangenehmen Problematik im Körper führen, denn dadurch kann die „Mitte“ stark belastet werden und die Energiebildung nicht stattfinden, daher kann auch die sogenannte „Feuchtigkeit“ entstehen; es gilt also, Brotmahlzeiten zu vermeiden und gegen gekochte Getreidemahlzeiten zu ersetzen
  • kühlende Nahrungsmittel in großen Mengen vermeiden (Südfrüchte, Milchprodukte, Tomaten, Kohlensäure etc.)
  • denaturierte Nahrungsmittel aus dem Speiseplan verbannen (Fastfood, chemische Zusätze in Speisen und Getränken)
  • Tägliche Mahlzeiten und Einnahme mit Genuss Essen, ohne TV, Radio, Zeitung, Streitgespräche oder sonstige Ablenkungen und damit wieder ein Bewusstsein für Deine Hauptenergiequelle, Dein Essen schaffen

Mit wenigen Änderungen kannst Du alleine die Energiebildung in Deinem Körper deutlich verbessernDu entscheidest, wie schnell Dir wieder Energie zur Verfügung steht und wie schnell Du Dich dadurch wieder viel aktiver fühlst.


Aus meiner jahrelangen Erfahrung weiß ich natürlich, dass es vielen meiner Kunden sehr schwerfällt, lebenslange Gewohnheiten zu verändern und am Ende ganz loszulassen.


Aber das Ziel ist nicht, alles zu überstürzen, sondern Lebensstile – Veränderungen langsam und dafür nachhaltig in den Alltag zu integrierenGerade die Umstellung beim Frühstück bereitet häufig Probleme und es braucht etwas Zeit, sich an das Neue zu gewöhnen. Wenn Du die positiven Veränderungen fühlst, dann ist das alles vergessen. Es entsteht ein neues Lebensgefühl und die Erkenntnis, dass man Manager des eigenen Energiehaushaltes ist und mit dem neu erlernten Wissen jeder Herausforderung des Alltags gewachsen ist.


Frühstücksrezept für einen guten Start in den Tag

Frühstückstraum  (Ideale Basis für den Tag, gut zum Durchstarten)

aus „suppito mit Biss, 2 Frauen, 5 Elemente, 44 Rezepte“ Dr. Andrea Scholdan, Laurence Koblinger, ISBN 978-370402423-7


F          1 TL frisch geriebene Schale einer Biozitrone

E          60g Hirseflocken, 3EL Mandelstifte, 2 EL Korinthen, 3 EL Cre-Soy (Sojacreme) oder Schlagobers, ½ TL Vanillepulver, ½ TL gemahlener Zimt

M         ½ TL gemahlener Kardamom, 500ml Reismilch, 800g Rundkornreiscongee

W        500ml Wasser, 60g Sojaflocken

H         3 ungeschälte Äpfel, 1 EL Zitronensaft


F Feuerelement, E Erdelement, M Metallelement, W Wasserelement, H Holzelement


Zubereitung: Mandelstifte ohne Fett knusprig rösten. Reismilch mit Wasser aufkochen, die Flocken und Gewürze (außer Zitronensaft) zufügen und ca. 10min auf kleiner Flamme kochen lassen. Dann Reiscongee *sowie Cre – Soja zufügen und gut durchmischen.

Äpfel halbieren, Kerngehäuse entfernen, Äpfel in Würfel schneiden. Mit den Mandeln sowie Korinthen in den Brei geben und unter ständigem Rühren noch 2 min auf kleiner Flamme kochen lassen.

Mit Zitronensaft abschmecken. Heiß in Schraubgläser abfüllen, verschließen und im kalten Wasserbad abkühlen lassen. Anschließend im Kühlschrank aufbewahren.

  • *Reiscongee: Reissuppe aus langem gekochtem Naturreis. Zubereitung: Reis waschen und 8 Stunden in kaltem Wasser einweichen, abseihen, mit frischem Wasser im Verhältnis 1:6, Stück Ingwer und einer Wakame Alge aufkochen und zugedeckt auf kleiner Flamme 2-3 Stunden kochen. Zur Aufbewahrung Alge und Inger entfernen, heiß in Schraubgläser füllen, kühlen lassen und in den Kühlschrank stellen.

Über die Autorin

Ich bin eine Frau, die mit beiden Beinen im Leben steht, die große Visionen und Ziele hat, und für die Veränderung und das Vorankommen sehr bedeutungsvoll sind. Zahlreiche Lebenssituationen haben mir einen reichen Erfahrungsschatz geschenkt. Sowohl meine jahrelange Tätigkeit in der Wirtschaft als auch meine umfangreichen Ausbildungen in der TCM haben mich und meine Sichtweise auf viele Dinge neu geprägt.

Speziell in meiner Aufgabe als zweifache Mutter habe ich mein Leben neu sortiert, viele Dinge verändert und Prioritäten gesetzt. Für mich ist die Zeit zum wertvollsten Gut in meinem Leben geworden. Ich lebe sie bewusster für mich, mit meinen Liebsten und gemeinsam mit meinen Kunden, in voller Qualität und Bewusstsein aus. Denn wie sagt schon ein altes Sprichwort: „Eile mit Weile.“

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