Wenn der Wind der Veränderung weht im Frühling

Ich freue mich jedes Jahr ganz besonders auf den Frühling. Ich liebe die wunderschönen Farben, die sich mir dann zeigen, die Sonnenstrahlen auf meiner Haut geben mir das Gefühl einer wohligen Wärme und ein einzigartiger Duft liegt bald in der Luft. Für mich beginnt der Frühling, wenn die Vögel mir sagen, dass er beginnt. Ja ich warte förmlich darauf, dass sie sich ins Zeug legen und ihre Konzertattacken starten. Und das lange bevor es warm wird und die ersten Blumen sprießen, eigentlich noch im tiefsten Winter. Es sind vorwiegend die Spatzen, das habe ich heuer beobachtet, die, wie ich, einfach ab einem gewissen Zeitpunkt dem Winter trotzen und ihn für beendet erklären, egal, wie kalt, nass und vielleicht noch voller Schnee es gerade ist. Ich muss dann jedes Mal schmunzeln, denn ist es nicht tatsächlich so? Wenn wir uns sagen, dass etwas vorbei ist, unsere Einstellung dazu entsprechend verändern, dann verändern wir die Welt.


Heuer fühlt sich alles anders an

Und obwohl ich mich wie jedes Jahr freue, merke ich seit einigen Wochen, dass der Frühling sich heuer anders anfühlt. Abgesehen davon, dass er von mir noch viel sehnsüchtiger erwartet wird als sonst, ist da aber noch etwas, das ich noch nicht so ganz erklären kann. Vielleicht hat es ja mit der heurigen Jahresqualität zu tun? Vielleicht ist es der Tiger? Eine liebe Freundin von mir sagte vor ein paar Tagen zu mir, man müsse heuer lernen, den Tiger zu reiten. Da musste ich wirklich lachen. Seid ihr schon einmal einen Tiger geritten? Na eben, ich auch nicht, aber die Vorstellung alleine finde ich schon echt cool, erinnert mich an das Dschungelbuch und den kleinen Jungen, der auf dem Tiger durch den Dschungel ritt. Der Tiger damals wusste, dass er vorsichtig rennen musste, um das Kind nicht abzuwerfen. Ob das der aktuelle 2022 – Tiger auch weiß? Wir werden sehen.


der starke Wind der letzten Tage hat viel aufgewirbelt

Gerade wenn ich aus dem Fenster sehe und mir Gedanken über den Text mache, fällt mir der starke Wind auf, der seit Tagen alles auf- und durcheinanderwirbelt. Er gehört ja ganz klar zum Frühling in der TCM und so stark, wie er gerade ist, war er schon lange nicht mehr. Ist das auch ein Zeichen dafür, dass dieses Jahr ganz eigene Qualitäten hat? Ich mag Wind nicht besonders, ehrlich gesagt und das hat nichts damit zu tun, dass er meine Haare durcheinanderbringt. Es ist mehr sein Wesen, das mir Schwierigkeiten bereitet. Gerade gestern war das sehr deutlich erkennbar, zuerst dunkle Wolken am Horizont und dann von einer Sekunde auf die andere ein Orkan. Unfassbar, von der Ruhe in den Sturm, von 0 auf 100 in 2 Sekunden!


Der Wind hat viele Gesichter 

Genau diese Schnelligkeit ist ein signifikantes Wesensmerkmal des Windes und macht ihn bis zu einem gewissen Grad unberechenbar. Das klingt schwierig, aber wenn ich darüber nachdenke finde ich genau das zum ersten Mal toll. Wer möchte nicht unberechenbar sein? Schwer einschätzbar und nicht langweilig kalkulierbar? Solange der Wind sein Wirken im Freien vollbringt ist auch erst einmal alles in Ordnung. Schwierig wird es, wenn er es schafft, in den Körper zu gelangen und dort sein (Un)Wesen zu entfalten. Denn stell Dir vor, er wütet so in Dir, wie er im Außen agiert....Wahnsinn, oder?


Der Wind ist Elternteil aller Krankheiten 

„Wind is parent of all disease” sagen die Chinesen, was so viel bedeutet wie, der Wind wäre Elternteil aller Erkrankungen. Wenn wir das einfach einmal so zur Kenntnis nehmen ist die klare Schlussfolgerung daraus: ich will auf keinen Fall Wind in meinem Körper haben. Wind zu vermeiden ist nicht einfach aber dann doch nicht unmöglich. Kleidung anpassen, wäre eine gute Variante gegen Wind. Mummelt euch ein, dicker Schal und Mütze sind die IT PIECES im Frühling, sehen ja ohnehin immer mega stylish aus. Wind versucht gerne über den Nacken im Bereich des Gallenblasenmeridians einzudringen und würde dann den Meridian auch dazu benützen, tiefer und tiefer einzutauchen in den Körper....

Wäre das denn so schlimm fragst Du Dich, wenn der Wind tiefer und tiefer kommt? Ja, das ist wirklich schlimm. Stell Dir vor, diese Kraft, die er orkanartig im Außen zeigt, wendet er auch in Deinem Innersten an, das Ergebnis wäre Verwüstung, Trockenheit, ein heilloses Durcheinander und das will am Ende niemand.


Wind als pathogener, krankmachender Faktor mit Yang Charakter

Wind wird als pathogener (= krankmachender) Faktor bezeichnet und dem Yang zugeordnet. Yang hat generell folgende Eigenschaften: schnell, dynamisch, massiv und plötzlich, manchmal mit massiven Beeinträchtigungen. Wind greift also auch gerne und vorrangig die Yang-Körperregionen an. Welche sind das? Das sind eher die oberen Körperbereiche, vorwiegend der Kopf und der Oberkörper. Er schafft es als Wind die Poren zu öffnen und über diese in Deinen Körper einzudringen und er hat oft auch noch andere krankmachende Faktoren mit im Gepäck: Kälte, Hitze, Feuchtigkeit oder Trockenheit. Klassische Winderkrankungen sind: Grippe, Hexenschuss, plötzliche Lähmungserscheinungen, Gesichtslähmung uvm.

Charakteristische Symptome von Winderkrankungen sind: Abneigung gegen Zugluft und Wind, Kopf- und Nackenschmerzen, verstopfte Nase, Schwitzen, rauer Hals aber auch die Tatsache, dass Beschwerden im Körper „herumwandern“, deutet auf eine Windbeteiligung hin.


lass den Wind nicht in den Körper

Generell gilt es also den Wind außen vor zu lassen und sich gut zu schützen, denn ist er erst einmal eingedrungen, ist es wichtig, ihn schnell wieder zu delogieren und Salopp gesagt, „zum Schwitzen zu bringen“. Dann wird er den richtigen (Aus)Weg finden und den Körper wieder verlassen und es kehrt Ruhe ein.Wind ist dem Frühling zugeordnet. Alle Klimafaktoren werden in der TCM zu Jahreszeiten und Organen zugeordnet und haben ganz spezifische Eigenschaften. Der Wind hat in gewisser Weise dieses Charismatische der Leber. Er trägt das Potential der Veränderung in sich. Aussagen wie „ich bin völlig durch den Wind“ oder „vom Winde verweht“ bringen zum Ausdruck, was ich meine. Alles wird durcheinandergewirbelt, wir werden durcheinandergewirbelt, kein Stein bleibt auf dem anderen.  


Nach dem Wind muss man aufräumen

Danach muss definitiv aufgeräumt werden. Ich finde das gut, denn wenn immer alles beim Alten bleiben würde, würde sich nie etwas verändern. Außerdem ist es auch DIE Chance, sich von Altem zu trennen oder eine neue Ordnung herzustellen.

Wie ist Veränderung für Dich? Magst du Veränderung oder macht sie Dir Angst? Wenn das Zweite der Fall ist, dann möchte ich Dir als Denkanstoß  eines meiner Lieblingssprichworte mit auf den Weg geben: „Wenn der Wind der Veränderung weht, bauen die einen Mauern und die anderen setzen die Segel.“


Vielleicht solltest Du einfach lossegeln?

Vielleicht denkst Du ja einmal darüber nach, wie viele Vorteile es hat, los zu segeln und was man dabei alles erleben könnte? Wenn wir immer nur im Hafen liegen bleiben, ist das zwar sicher und bekannt, aber die ganze Welt werden wir so nicht kennen lernen können. Aber gerade dieses Neue braucht unsere Leber als Organ ganz dringend, quasi so dringend, wie die Luft zum Atmen. Die Leber will sich entwickeln, ist neugierig, will etwas erleben, ist mutig, will Action und auf keinen Fall einfach nur angebunden bleiben. Das empfindet sie als Einschränkung, als Behinderung und Einengung und sie hat ihre eigene Methode, darauf zu reagieren, das ist ganz individuell. Die Reaktionen reichen von Kopfschmerzen über Migräne bis hin zu emotionaler Entgleisung oder starker Hitzeentwicklung im Körper.


Viele dieser Themen lösen sich quasi in nichts auf, wenn Du endlich los segelst und das Altbekannte hinter Dir lässt. Wenn Du das nicht machst, Dein ganzes Leben nicht machst, dann ist es möglich, dass die Leber sich später, meistens dann im Zeitraum des Wechsels, den gibt es übrigens gleichermaßen für Mann und Frau, das holt, was sie braucht. Plötzlich und unerwartet und völlig losgelöst begibt man sich endlich auf eine Reise ins Ungewisse mit dem Wind der Veränderung im Gepäck....

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Über die Autorin

Ich bin eine Frau, die mit beiden Beinen im Leben steht, die große Visionen und Ziele hat, und für die Veränderung und das Vorankommen sehr bedeutungsvoll sind. Zahlreiche Lebenssituationen haben mir einen reichen Erfahrungsschatz geschenkt. Sowohl meine jahrelange Tätigkeit in der Wirtschaft als auch meine umfangreichen Ausbildungen in der TCM haben mich und meine Sichtweise auf viele Dinge neu geprägt.

Speziell in meiner Aufgabe als zweifache Mutter habe ich mein Leben neu sortiert, viele Dinge verändert und Prioritäten gesetzt. Für mich ist die Zeit zum wertvollsten Gut in meinem Leben geworden. Ich lebe sie bewusster für mich, mit meinen Liebsten und gemeinsam mit meinen Kunden, in voller Qualität und Bewusstsein aus. Denn wie sagt schon ein altes Sprichwort: „Eile mit Weile.“

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