TCM Sommerernährung
TCM Sommerernährung ist ein wertvoller Beitrag, um dem Körper im Sommer durch Ernährung all das zu geben, was er braucht, um mit klimatischen Hitzesensationen gut umgehen zu können.
Der Sommer beginnt in der TCM bereits am 15.05. und endet am 26.07.. Das bedeutet, Summertime beginnt aus chinesischer Sicht etwas mehr als einen Monat vor unserem „österreichischen“ Sommer. Wir wechseln dann in das sogenannte Feuerelement, nomen est omen, es kann ja auch richtig heiß werden in dieser Jahreszeit.
Weiter Zuordnungen im Feuerelement sind: die Farbe Rot, die Organe Herz und Dünndarm, die als Partnerorgane miteinander arbeiten und der bittere Geschmack, das ist aber nur ein kleiner Auszug aus allen.
WIR SIND ALLE BESEELT
Wir sind aus Sicht der Chinesen fünffach beseelt und in jedem Organpaar (Herz/Dünndarm, Magen/Milz, Lunge/Dickdarm, Nieren/Blase, Leber/Gallenblase) wohnt eine Geistseele, im Herzen ist es SHEN. Shen ist der Kaisergeist, so könnte man das bezeichnen und hat deshalb eine Sonderstellung im Körper.
Shen weiß immer über alle Vorgänge im Körper Bescheid und kann diese auch (auf)zeigen, wenn er danach gefragt wird. Genau auf dieser Tatsache basiert auch die sogenannte „Zungendiagnostik der TCM“. Auf der Zunge finden sich alle inneren Organe jeweils an einer klar definierten Stelle wieder und aufgrund von Farbe, Belägen, Rissen, Dellen etc., die sich an den jeweiligen Positionen zeigen, ergibt sich ein Einblick darüber, wie es dem Organ aktuell gerade geht. Ist schon eine sehr spannende Thematik diese Form der Diagnostik. Das ist auch gemeint, wenn man liest, dass sich unser Herz in die Zunge öffnet.
ÄUSSERE ÖFFNER GEHÖREN ZU INNEREN ORGANEN
In der TCM ist es nämlich so, dass den inneren Organen sogenannte „äußere Öffner“ zugeordnet werden und im Fall des Herzens ist dieser Öffner eben die Zunge.
Shen wohnt also in unserem Herzen und findet es dort nur angenehm, wenn nicht zu viel Hitze erlebt. Hitze, die dem Yang entspricht, hat leider oft eine unangenehme Auswirkung auf das Yin im Körper, vergleichbar in gewisser Weise mit der „Kühlflüssigkeit“. Hitze verdampft und reduziert die flüssigen Anteile. Wenn das passiert, wird der Geist unruhig, verlässt das Herz, seinen Wohnort, und irrt im Körper herum. Das Ergebnis: wir schlafen schlecht bis gar nicht, wir sind unruhig und träumen auch vielleicht viel und intensiv. Insgesamt haben wir starke Hitzesymptome wie Schweißausbrüche, Wallungen und ständiges Durstgefühl.
HITZE VERMEIDEN
Es ist daher gerade im Sommer wichtiger als sonst, zur Sommerhitze im Außen nicht noch innerliche Hitze zu erzeugen. Wie kann innere Hitze entstehen?
- Durch Emotionen: Zorn und Wut aber auch die Freude sind sehr „heiße“ Emotionen und wenn sie sehr häufig und im Überfluss im Körper gefühlt werden, erzeugen sie eine starke innerliche Hitze.
- Durch Ernährung: ständige hitzeerzeugende Speisen und Getränke in der heißen Jahreszeit zu sich zu nehmen, ist nach TCM nicht empfehlenswert. Dazu gehören: alle scharfen Gewürze, Zwiebel- und Knoblauchgewächse, rotes Fleisch und generell auch scharf Angebratenes und Gegrilltes und pauschal gesagt, Speisen, welche man traditionell eher im Herbst und Winter, in kälteren Jahreszeiten essen würde. Auch scharfer Alkohol erzeugt Hitze z.B. Schnäpse.
Zusätzlich zum klimatischen Faktor „Hitze“ ist es auch nicht zu empfehlen, ist es nicht empfehlenswert, sich in der größten Mittagshitze im Freien verstärkt aufzuhalten oder etwa auch noch Sport zu machen. Der Kreislauf als System ist dem Feuerelement zugeordnet und daher sollte man übermäßige Hitzebelastungen vermeiden, um Herz-Kreislauf nicht unnötig zu belasten. Auch Saunagänge sind in dieser Jahreszeit nicht unbedingt empfohlen.
Wenn erst einmal Hitze im Körper entstanden ist, dann ist die Devise kurz und knapp: „kühlen“. Ernährungstechnisch hilft uns hier die Natur enorm, denn alle Salate und Sommergemüse, Tomate, Gurke, Zucchini..., aber auch alle Beerenfrüchte haben eine kühlende Wirkung auf den Köper.
KÜHLEN, UM NICHT ZU ÜBERHITZEN
Kühlende Ernährung bedeutet, dass man vermehrt Nahrungsmittel im Alltag verwendet, deren Temperaturverhalten sich auf den Körper kühlend auswirken, wie z.B. die Tomate oder auch die Gurke. Tomaten / Mozzarella oder eine kalt servierte Gurkensuppe sind also klassische, kühlende Sommergerichte.
Aber auch:
- (bittere) Blattsalate
- Erdbeeren, Himbeeren, Ribisel, Kirschen, Brombeeren und Heidelbeeren: erfrischen das Herzblut ( siehe auch meinen Blogartikel Die Beeren sind los)
- Melonen
- Zitrusfrüchte (Orangensaft, frisch gepresste Zitrone mit Wasser)
- Ananas
- Rote Rüben Saft (Herzbluttonikum)
- Zucchini, Melanzani
- Buchweizen, Weizen, Gerste ….
- Milchprodukte (Butter-, Sauermilch, Joghurt)
- Pfefferminz- und Melissentee
Unbedingt zu vermeiden bei großer Hitze:
- scharfe Gewürze
- zu viel rotes Fleisch
- Gegrilltes, Frittiertes, Paniertes und generell "deftige" Speisen
- hochprozentigernAlkohol
- lange Kochvorgänge bzw. sehr heiße Zubereitungsarten (Grillen)
- zu geringe Trinkmenge ( mind. 1,5 – 2,5l je nach Alltag)
- „heiße“ Emotionen: Wut, Zorn, Ärger, Hass, Neid, Eifersucht….hitzige Diskussionen und Streitgespräche